Wie wird Holzkohle gewonnen

In Bermbach wurde seit der Jahrhundertwende schon immer in großen Erdmeilern Holzkohle hergestellt. 

Holzkohle - eine lange Tradition 

Grillen mit Freunden macht viel Spaß. Traditionell nutzen viele Grill-Fans einen Holzkohlegrill. Die Atmosphäre, der Geruch, der Geschmack – einzigartig. Doch beim Verbrennen der Holzkohle qualmt es zum Teil erheblich. Doch auch bei der Herstellung der Grillkohle steigt viel Rauch auf. Für einen 10-Kilo-Sack Holzkohle werden in der Herstellung 100 Kilogramm Holz benötigt. 

Holz werden flüssige und gasförmige Bestandteile entzogen

In Deutschland selbst gibt es nur noch wenige traditionelle Köhlereien, die aktiv sind. Der Großteil des Brennstoffes für den Holzkohlegrill stammt aus Stahlkesseln. Mit wenigen Worten ist ein langer Prozess erklärt: Durch die Verkohlung von Holz werden dem Material flüssige und gasförmige Bestandteile, wie Wasserstoff, Spuren von Kohlendioxid und organische Säuren entzogen. Die festen Bestandteile, wie beispielsweise Kohlenstoff, bleiben mit weniger Volumen und deutlich weniger Gewicht zurück.

Traditionelles Handwerk des Köhlers fast ausgestorben

Ein heikles Unterfangen, denn zu viel Sauerstoff entflammt das Holz, zu wenig Sauerstoff führt zum Erlöschen der Glut. Anfangs ist der Rauch sehr dunkel, später bläulich und transparent. Nach einigen Tagen kann die Holzkohle geerntet und verpackt werden. Nicht verkohlte Holzstücke werden beim Bau des nächsten Meilers wiederverwendet. Das vom Aussterben bedrohte Handwerk findet heute nur wenig, dafür aber begeisterten Nachwuchs.

Wie es gemacht wird

Holzkohle wird durch Erhitzen von Holz bei Luftabschluss hergestellt. Eine der ältesten Methoden der Holzkohlegewinnung ist die Verkokung im Meiler. Hierbei  wird Holz annährend Halbugel-oder kegelförmig, 
in großen Scheiten stehend, um bis zu 3 in der Mitte stehenden Pfähle aufgesetzt. Danach wird der so entstandene Haufen mit frischem Reisig komplett abgedeckt und zusätzlich mit Rasen und Erde bedeckt. Um dieses Gebilde wird zusätzlich ein aus Holzpfählen bestehender Ring angebracht um zu verhindern das die Erde abrutscht. Unter dieser Decke leitet man nun die Verbrennung bei sorgsam geregelter Luftzufuhr (Löcher in den Haufen stechen) langsam ein, um die gesamte Holzmenge auf die entsprechende Verkohlungstemperatur zu erhitzen. Die Temperaturen steigen somit im inneren des Meilers auf ca. 350-400°C. Dieser Prozess dauert je nach Größe des Meilers ca. 6-8 Tage. In dieser Zeit muss der brennende Koloss bei Tag und Nacht bewacht werden. Der Köhler und seine Gehilfen müssen nun darauf achten, durch die Regelung des Windzuges (aufstechen und wieder verschließen von kleinen Löchern) das der Meiler weder erlöscht noch in hellen Flammen aufgehen kann. Der aus dem Meiler austretender Rauch kann dem Köhler Aufschluss über den Verkokungsprozess geben. Ist der Rauch grau bis weiß ist das Holz noch nicht durchgekokt bzw. dünner bis blauer Rauch zeigt eine gute Verkokung an. Das Ergebnis wird allerdings erst nach einer Woche sichtbar, wenn der Koloss geöffnet wird. 

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